„Wenn wir Irmers Bilder betrachten, gehen wir von der Einheit, der Singularität aus. All die Prozesse, die Zeit, die Mühe, die in das Bild geflossen sind, entdecken wir erst nach und nach: Das einzelne, flache, dunkle Objekt beginnt uns in sich hineinzuziehen. Neue Strukturen und Elemente erscheinen auf der scheinbar undurchschaubaren Oberfläche, Schwarz ist nie wirklich schwarz, sondern verschiedene Brauntöne, eine Fläche ist nie eine Fläche, sondern aus Pixeln zusammengesetzt. Wir bekommen ein Gefühl für die Struktur, den Raum zwischen den Pixeln. Die malerische Qualität des Bildes lässt uns den Prozess seiner Herstellung hinterfragen.
Wie sind wir von dem tatsächlichen Ort, an dem das Foto aufgenommen wurde, zu diesem Bild gekommen? Wann ist es aufgenommen worden und wo. Wir entdecken, dass es nicht nur ein Foto ist und fragen uns, wie weit diese beiden Orte voneinander entfernt sind, wie viel Zeit zwischen ihnen liegt? Wie lange hat es gedauert, sie zusammenzubringen? Am Ende hat sich das, was in der Einheit eingefangen wurde, in unseren Köpfen und Augen zu einem lebendigen, anschaulichen Werk entfaltet. Der Trick, um den Übergang zu schaffen, besteht darin, immer tiefer in das Bild hineinzugehen, von der flachen Oberfläche zu dem verborgenen Raum und der Zeit darunter.“ David Behning